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BITKOM-Studie: Eine Cloud voller Zweifel

BITKOM-Studie: Eine Cloud voller Zweifel

Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten – weder in der Wirtschaft noch im Privatleben. Eine neue Studie von BITKOM zeigt jedoch, dass die Deutschen im europäischen Vergleich noch zurückhaltend mit der Nutzung sind.

Was ist die Cloud?

Die Cloud, oder auch Datenwolke, ist nützlich. Sie kann Unternehmen helfen, Geld zu sparen und privaten Nutzern das Leben erleichtern.

Beim Cloud Computing werden Daten nicht in klassischer Weise auf einem lokalen Rechner oder einem zentralen Server gespeichert, sondern befinden sich in einer „Datenwolke“ – der Cloud. Der Betreiber der Cloud (z.B. Google, Telekom) hält die Daten zum Abruf für den Nutzer bereit, speichert diese aber nicht bis zur Änderung durch den Nutzer auf einem bestimmten Rechner, sondern verschiebt sie als Ganzes oder in Teilen, je nach Auslastung der Gesamtheit seiner Server von einem Server auf einen anderen.

Studie von BITKOM – Deutsche eher zurückhaltend

Die Daten-Cloud wird immer größer – nicht nur in der Unternehmenswelt, sondern auch in der privaten Nutzung. Cloud-Dienste werden auch für private Nutzer immer interessanter. Sie können Musik, Fotos oder ganze Festplatteninhalte ins Internet auslagern. Sämtliche Anwendungen werden web-basiert durchgeführt. So können Nutzer Speicher auf ihren Rechnern frei halten und jederzeit auf ihre Daten zugreifen. Außerdem schützen Nutzer so ihre persönlichen Medieninhalte und Dokumente vor dem nächsten Virenabschuss oder Rechnerverlust.

Unser Leben digitalisiert sich zunehmend und gleichzeitig wächst berechtigterweise die Sorge um die Sicherheit der Daten.

Tatsache ist jedoch, dass man auf Grund der Struktur von Cloud-Diensten stetig die Kontrolle über seine Daten verliert und eigentlich nicht mehr nachvollziehen kann wo seine Daten wirklich sind. Viele Nutzer befürchten zudem, dass ihre Daten in der Cloud nicht sicher sind. Dabei ist das Risiko für Datenverlust und -diebstahl auf lokalen Servern genauso groß – wenn nicht sogar größer – als bei professionellen Cloud-Dienstleistern. Seit August 2014 können sich Anbieter von Cloud Computing Diensten einem internationalen Standard für den Datenschutz unterwerfen – die ISO/IEC 27018 – und so das Vertrauen potentieller Nutzern in ihre angebotenen Dienste stärken.

Nach einer neuen Studie von BITKOM, in der EU-weit Einwohner zwischen 16 und 74 Jahren befragt wurden, vertrauen Deutsche im Vergleich zu anderen Europäischen Ländern dem Cloud Computing jedoch noch nicht und sind eher zurückhaltend in der Nutzung. Nur jeder fünfte Deutsche (21 %) speichert oder teilt Daten im Netz. Im Gegensatz dazu nutzen beispielsweise Dänen derartige Dienste viel häufiger (44 %), ebenso wie Norweger mit 43%. Die Studie stellt fest, dass im EU-Durchschnitt Cloud-Dienste von ca. 22 % der Bevölkerung genutzt werden.

Dr. Bernhard Rohleder, BITKOM-Hauptgeschäftsführer, sieht im Cloud Computing großes Potential:

„Cloud-Angebote haben in Deutschland noch großes Potenzial. Der Wunsch, von überall auf die eigenen Daten zugreifen zu können, lässt sich damit verwirklichen.“

Unter den 16- bis 24-Jährige Deutschen nutzen demzufolge ca. 33 % Cloud Dienste. Dänen haben die wenigsten Hemmungen und nutzen mit ca. 64% derartige Dienste. Große Bedenken haben Deutsche jedoch bei der Datensicherheit und dem Datenschutz (ca. 21%). Warum Skandinavier trotz der letztjährigen Datenskandale unbefangener sind, geht nicht aus der Studie hervor. Ein gewisses Maß an Skepsis ist jedoch gesund.

Fazit

Die Digitalisierung lässt sich nicht wirklich aufhalten und geht Hand in Hand mit der zunehmenden Mobilität im täglichen Leben. Cloud Dienste sind dabei nur ein Baustein im System, der uns das Leben erleichtert. Trotzdem ist es sinnvoll, sich mit den Problematiken solcher Dienste auseinander zu setzen und seinerseits das Nötige zur Datensicherheit beizutragen.

Für all diejenigen, die sich mit Cloud Computing näher auseinander setzen möchten, empfehle ich „Die Aussichten für die nächsten Tage: Ab in die Cloud!?“.

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  • Ach, mir wird immer ganz flau, wenn ich das Lamento von der angeblichen Unausweichlichkeit dieser oder jener Entwicklung lese. Nein, auch die Digitalisierung ist nicht unausweichlich. Wir haben rein theoretisch die Möglichkeit und besitzen als Erwachsene die intellektuelle ebenso wie die emotionale Reife, um uns jenseits der primären Bedürfnisse wie Schlaf, Essen und Trinken gegen praktisch alles zu entscheiden, was es in unserer Gesellschaft so an Strömungen und Tendenzen so gibt. Und den diversen Segnungen der bunten Bildschirme stehen einige ziemlich klare Nachteile gegenüber.

    Was aber sollen Heranwachsende von uns halten, wenn wir mit solchen Sätzen zum Ausdruck bringen, wie wenig wir uns und unser Leben im Griff haben? Dass unser Alltag in entscheidenden Punkten von „Zwangsläufigkeiten“ bestimmt ist? Die sogenannte Alternativlosigkeit steht für politisches Machtgebaren, sie ist Ausweis von erfolgreicher Konsumentenbeeinflussung durch die Privatwirtschaft und sie könnte ebenso als Zeichen für eine Neigung zu vorauseilendem Gehorsam verstanden werden. All das passt für mein Empfindung überhaupt nicht zum Anspruch Ihrer tendenziell der Freiheit verpflichteten Rundbriefe. Oder?

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