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E-Mail-Tracking erfreut sich immer größerer Beliebtheit

E-Mail-Tracking erfreut sich immer größerer Beliebtheit

Webanalyse oder Webtracking ist mittlerweile vielen ein Begriff. Aber E-Mail-Tracking? Hier stößt man oft auf fragende Gesichter. Zu Unrecht, denn dessen Umfang und Ausmaß wachsen seit Jahren.

E-Mail-Tracking nimmt zu

Weltweit werden jeden Tag etwa 269 Milliarden E-Mails verschickt. Eine enorme Summe, die auch nur durch den hohen Spamanteil zustande kommen kann. Dennoch, dieses elektronische Kommunikationsmittel ist aus unserem Privat- und Geschäftsalltag nicht mehr wegzudenken. Umso bedenklicher ist es, dass 2017 über 40 % all dieser E-Mails Tracker enthielten, wie eine Studie zeigt. 31 % der Nachrichten dienten Unterhaltungen, wovon wiederum 16 % getrackt werden. 2016 waren es noch 10 %, 2015 nur 5 %. Sehr viel drastischer sieht es bei E-Mails aus, die von Firmen an Privatpersonen geschickt wurden: Hiervon werden laut Studie stolze 99 % getrackt.

Was kann alles erfasst werden?

Kurz gesagt: Eigentlich alles. Zumindest alles was für Firmen oder den Absender von Interesse sein könnte: Ob, wann, wo, mit welchem Gerät, mit welchem Gerät vielleicht später erneut, mit welcher IP Adresse auf die E-Mail zugegriffen wird. Besonders beliebt sind diese Informationen bei Anbietern von Newslettern und Werbe-E-Mails, was die beeindruckend hohe Zahl an getrackten E-Mails erklärt; Spam einmal außen vorgelassen.

Beispiel Facebook

Eine der führenden Firmen auf diesem Gebiet ist Facebook. Dieses verfolgt seine Nutzer nicht nur im eingeloggten Status, sondern auch danach. Über Apps auf Smartphones sowieso. Soweit so bekannt. Weniger bekannt war bis vor kurzem, dass Facebook selbst Internetnutzer analysiert, die keinen offiziellen Account haben. Hierfür legt das soziale Netzwerk sogenannte „Schattenprofile“ an. Aber selbst das reicht dem Konzern noch lange nicht.

Umgehung von Datenschutzeinstellungen

Wenn uns Facebook ohnehin schon auf Schritt und Tritt verfolgt, welches Interesse kann dann an E-Mail-Tracking bestehen? Nun, je nach Einstellung in seinem Facebook-Profil bekommt ein Nutzer als „Service“ E-Mails über Aktivitäten auf seiner Seite. Dies kann sich u.a. auf Posts, Geburtstage oder persönliche Nachrichten beziehen, wie eben erwünscht und eingestellt. Sollte nun ein Nutzer die Zugriffsrechte der Facebook App auf z.B. den eigenen Standort entzogen, um diese Info nicht weiterzugeben, aber die E-Mail Benachrichtigung eingeschaltet haben und eine eingetroffene E-Mail von Facebook öffnet, werden die Daten so dennoch übermittelt. Facebook hat folglich eine Möglichkeit geschaffen an Daten zu kommen, die der Nutzer eigentlich nicht teilen möchte.

Rechtliche Grundlagen des E-Mail-Tracking

Das pseudonymisierte Tracking von E-Mails ist nach §15 Abs. 3 TMG grundsätzlich möglich, wenn der Nutzer über diesen Vorgang gemäß §13 Abs. 1 TMG sowie seinem Widerspruchsrecht unterrichtet wurde und er von diesem Recht keinen gebraucht gemacht hat. Ein personalisiertes Tracking hingegen ist nur nach ausdrücklicher Einwilligung des Nutzers gem. §13 Abs. 1 und Abs. 2 TMG möglich. Was weiterhin rechtlich zu beachten ist und welche Konsequenzen bei Missachtung der Gesetze in Deutschland drohen, finden Sie in dem Beitrag: Tracking im E-Mail-Newsletter und der Datenschutz.

Kann ich mich vor E-Mail-Tracking schützen?

Ja und nein. Hierfür muss man zunächst wissen, in welcher Form E-Mail-Tracking vorkommt. Häufigster Fall ist die Methode über den Einsatz eines Zählpixels. Dieser minimalst kleine Bildpunkt stellt ein faktisch unsichtbares „Bild“ in der Nachricht dar. Sobald er geladen wird, werden die Funktionen aktiviert. Um dies zu unterbinden, sollte das Laden von Bildern im eigenen E-Mail-Programm standardmäßig ausgeschaltet sein. Dies ist nach wie vor die einfachste Lösung.

Es gibt aber auch verschiedene Anbieter die Abhilfe versprechen. Zu nennen seien hier z.B. Ugly Mail, PixelBlock, Senders oder auch der eBlocker. Allerdings funktionieren diese nur unter bestimmten Voraussetzungen. So sind die Erweiterungen Ugly Mail und PixelBlock nur auf Chrome und Gmail zugeschnitten. Der Kampf zwischen Befürwortern und Gegnern der Technik ist und bleibt ein stetiges Katz und Mausspiel. Und so freuen wir uns über Kommentare wie Sie mit E-Mail-Tracking umgehen.

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  • Spannend wird es, sobald die kommende ePrivacy-Verordnung das untersagen wird! Ab dann werden die Anbieter Lösungen bringen (müssen). Außerdem wird auch für den Betroffenen die Thematik immer transparenter. Viele wissen ja momentan gar nicht, wo überall Daten von ihnen erfasst werden.

  • Erste „Anlaufstelle“ für meine Mails ist mein BlackBerry. Bilder laden ist bei allen Konten deaktiviert. Standort-Daten werden nur eingeschaltet, wenn sie benötigt werden.
    Werbung, Spam und Unwichtiges wird ungelesen gelöscht. Lesebestätigungen gebe ich nur bei wichtigen Kunden und bestimmten Personen.
    Natürlich lade ich auch mal Bilder einer Werbemail nach, wenn sie mich interessiert, aber dass sind 2 von 10.
    Facebook nutze ich nicht und auch keiner aus unserer Familie.
    Ist zwar manchmal etwas umständlich, aber das ist es mir wert.

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