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Facebook: Unternehmen im Fadenkreuz der Aufsichtsbehörden für Datenschutz

Facebook: Unternehmen im Fadenkreuz der Aufsichtsbehörden für Datenschutz

Nachdem mehrere Aufsichtsbehörden für Datenschutz Facebook offiziell den Kampf angesagt hatten, an vorderster Front die Schleswig-Holsteinische, geht es nun tatsächlich zur Sache: Unternehmen, die weiterhin Facebook einsetzen, kann dies teuer zu stehen kommen…

Der Spieß wird umgedreht

Da Facebook sich so gar nicht auf die Forderungen der deutschen Datenschützer einlassen möchte, blieb letzteren nicht wirklich etwas anderes übrig, als den Spieß umzudrehen und nicht Facebook in die Pflicht zu nehmen, sondern die Unternehmen, die Facebook weiterhin als Marketingwerkzeug einsetzen.

Dabei ist es ganz egal, ob es um öffentliche oder nicht öffentliche Stellen geht oder ob es sich um Social-Plugins wie den „Like-Button“ oder die Fanpages handelt: laut Entschließung der 82. Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder

„sollten unbeschadet der rechtlichen Verantwortung auf Plattformen keine Profilseiten oder Fanpages eingerichtet werden.“

Und so wurde bereits angedroht, die Unternehmen und Behörden, die dieser Aufforderung nicht folgen wollen, in die Pflicht zu nehmen und Bußgelder zu verhängen.

Das Ziel ist anvisiert

Bis Ende September hatte die Aufsichtsbehörde in Schleswig-Holstein Unternehmen und Behörden Zeit gelassen, Ihre Webseiten zu überarbeiten. Wer dies bisher nicht getan hat, dem geht es nun mit der Einleitung von Verwaltungsverfahren an den Kragen.

Laut Spiegel.de will die IHK an der Einbindung von Facebook festhalten und notfalls einen Musterprozess führen und auch Facebook zeigt sich enttäuscht:

„Wir glauben nicht, dass die Empfehlung dem entspricht, wie Dienste wie unserer funktionieren und welchen Wert sie vielen Personen und Organisationen in Deutschland bringen.“

Doch der Leiter des ULD, Dr. Thilo Weichert hält an seinem Ansinnen fest und betont in seiner Pressemitteilung:

„Unser Ziel ist die Verwirklichung des Datenschutzes, uns geht es nicht um Wettbewerbsverzerrungen oder das Drangsalieren kleiner Betreiber.“

Und so bleibt die Hoffnung, dass es irgendwann einmal datenschutzkonforme Facebook-Anwendungen gibt…

Far, far away…

Dass diese Hoffnung einmal wahr werden wird, dürfte allerdings noch in weiter Ferne liegen. Zumindest lassen das die vielen bereits geführten Gespräche befürchten, die seitens Facebook zwar Dialog-, aber keine Änderungsbereitschaft zeigen. Hinzu kommen die weiteren Details, die immer wieder bekannt werden, wie etwa dass Facebook auch das Surfverhalten seiner Mitglieder trackt, obwohl diese längst ausgeloggt sind.

Wie heise.de berichtete, ist jetzt sogar die amerikanische Aufsichtsbehörde, die Federal Trade Commission auf den Plan gerufen. Denn Facebook veröffentlicht auch Statusmeldungen, die die Mitglieder gar nicht zur Veröffentlichung frei geschaltet haben, so dass zusätzliche Informationen preisgegeben werden, über die die Mitglieder keine Kontrolle mehr haben.

Langer Weg für Facebook und den Datenschutz

Der Weg zu datenschutzkonformen Einstellungen und Anwendungen wird für Facebook kein leichter sein – und sicherlich kein kurzer. Das gleiche gilt für die Aufsichtsbehörden, die sich aber wohl weiter dafür einsetzen werden, dass es weiter in die richtige Richtung geht. Denn schließlich beginnt auch der längste Weg mit einem ersten Schritt. Und dieser startet nun erst einmal bei denen, die Facebook als Werkzeug nutzen…

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  • „Wow“ das trifft mich jetzt aber unvermittelt. Habe das gerade am Radio erfahren. Bedeutet das jetzt für jeden Kleinunternehmer das er keine FB Seite mit Informationen zu seinen Dienstleistungen mehr haben kann/darf. Beispiel: Ich bin selbstständiger Fotograf und habe mein Portfolio für meine Kunden und Freunde bei FB mit Kontaktdaten und Impressum abgebildet. Konkret bedeutet das ich meine Seite abschalten muss? Ich sammle doch sogesehen keine Daten ausser das ich die Likes sehen kann und eine Statistik über Besucher die da waren und wieviele darüber reden wobei mir das auch noch nicht klar ist wie das funktioniert. Gibt es da schon ein Gesetz ? ich meine ich habe bisher nichts davon gehört.

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