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Google: Anleitung zum Löschen und Verwalten Ihrer Daten

Google: Anleitung zum Löschen und Verwalten Ihrer Daten

Jeder nutzt Google. Sei es Suchmaschine, Mailprovider oder Navigationssystem und viele mehr. Das Unternehmen bietet eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen. Dabei werden persönliche Daten gespeichert. Aber wissen Sie, welche Daten Google über Sie gespeichert hat und wie Sie diese Daten löschen können?

Ihre Daten im Google-Konto verwalten und löschen

Für diejenigen, die über ein Google-Konto (Account) verfügen, bietet das Unternehmen seit einiger Zeit einen zentralen Anlaufpunkt zur Verwaltung und Löschung der persönlichen Daten. Da dieses jedoch nicht allen bekannt und auch noch leicht versteckt ist, möchten wir Ihnen dieses etwas näherbringen.

https://myaccount.google.com/

Über „Datenschutz & Personalisierung“ können Sie die jeweiligen Änderungen Ihrer Einstellungen vornehmen. Über dieses Feld gelangen Sie zur folgenden Maske.

Zunächst wird Ihnen die Möglichkeit gegeben, einen sogenannten „Privatsphärecheck“ durchzuführen. Dabei wird sich nacheinander durch einzelne Einstellungen durchgeklickt, etwaige Änderungen können dabei vorgenommen werden. Im Anschluss kann zudem eine regelmäßige Erinnerung zu diesen Einstellungen erstellt werden.

Wer die Änderungen lieber selbst vornehmen und sichergehen möchte, dass alle für ihn relevanten Einstellungen erfasst sind, kann dies auch manuell durchführen. Die Einstellungsmöglichkeiten stellen wir im Folgenden vor.

Aktivitäten und besuchte Orte: Der (Such-)Verlauf

Sobald sie auf die Zeile „Aktivitäten und besuchte Orte“ klicken, scrollt die Website zu dem entsprechenden Abschnitt. Dort finden Sie folgende Einstellungsmöglichkeiten:

Einstellungen für den Verlauf

Hier können wiederum unter den Einstellungen für den Verlauf die Web- und Appaktivitäten verwaltet werden, indem sie auf die Zeile klicken. Nach den Angaben von Google werden in dieser Kategorie folgende Daten gespeichert:

  • Suchanfragen und Aktivitäten in Google-Produkten und -Diensten wie Maps und Google Play
  • Informationen, die im Zusammenhang mit Ihrer Aktivität stehen, wie z. B. Ihre Sprache, die Referrer-URL, ob Sie einen Browser oder eine App verwenden, oder die Art des Geräts, das Sie verwenden
  • Aktivitäten können auch Informationen zu Ihrem Standort auf Grundlage des ungefähren Orts und der IP-Adresse Ihres Geräts enthalten
  • Werbung, auf die Sie klicken, oder Artikel, die Sie auf der Website eines Werbetreibenden kaufen. Informationen auf Ihrem Gerät, z. B. die letzten Suchanfragen für Apps oder Kontaktnamen.
  • Interaktionen mit Google Assistant, etwa wenn Google Assistant eine unbeabsichtigte Aktivierung erkennt.

Die Speicherung Ihrer Aktivitäten auf Websites und in anderen Google-Anwendungen kann in dem sich nun geöffneten Fenster Aktivitätseinstellungen unterbunden werden. Klicken Sie hierzu auf das Feld „Deaktivieren“. Sie können auch nur den Haken bei Berücksichtigen des Chrome Verlaufs sowie Aktivitäten auf Websites, die Google Dienste benutzen, entfernen, um nur das Zusammenführen von Daten verschiedener Google Dienste zu unterbinden. Gleichzeitig besteht auch die Möglichkeit, bisher gespeicherte Daten zu löschen. Alternativ kann unten im Feld eine automatische Löschung der Daten, nach Ablauf eines bestimmten Zeitraums festgelegt werden.

Wenn Sie wieder zurückgehen, können Sie entsprechende Einstellungen zum „Standort-Verlauf“ und „YouTube-Verlauf“ vornehmen.

Personalisierte Werbung

In der Rubrik „Personalisierte Werbung“ (weiter unten in den Aktivitäten und besuchten Orten). Kann weiterhin eingestellt werden, ob Werbung für Sie personalisiert werden soll.

Sollten Sie für Sie zugeschnittene Werbemitteilungen erhalten wollen, können Sie das Feld aktivieren. Über die darauffolgende Maske ist die Auswahl verschiedener Produktkategorien möglich. Die Ihnen sodann angezeigte Werbung wird sich zum einen nach diesen Angaben richten.

Zum anderen wird bei personalisierter Werbung auf Google u.A. Ihr Alter, Geschlecht, gespeicherte Aktivitäten (z.B. Suchbegriffe, installierte Apps, Anzeigen, mit denen Sie interagiert haben, usw.) berücksichtigt.

Persönliche Ergebnisse in der Google Suche

Schließlich können Sie festlegen, ob Ihnen bei der Google-Suche persönliche Ergebnisse, basierend auf Informationen auf Ihrem Google-Konto anzeigt.

Beachtenswert sind die Infofelder im unteren Bereich. Nach den Angaben von Google müsste diese Einstellung für Google Assistant separat angepasst werden.

Weitere Informationen

Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, Daten, die beispielsweise über Google Fit gesammelt werden oder Informationen zu Ihren Käufen und Reservierungen separat zu verwalten.

Daten herunterladen und Dienste entfernen

Über das Feld „Daten aus Apps und Diensten, die Sie nutzen“ gelangen Sie in einen Bereich, in dem Sie über den Reiter „Gespeicherte Inhalte aus Google-Diensten“ Ihre bei Google hinterlegten Daten herunterladen und bestimmte Dienste entfernen können.

Das Google-Konto löschen

Interessanterweise bekommt man unter dem Bereich „Dienst entfernen“ zudem die Möglichkeit, sein Google-Konto zu löschen.

Von besonderer Bedeutung kann in diesem Bereich allerdings die Option der Erstellung eines Plans für Ihr Konto sein. Wer beispielsweise sichergehen möchte, dass nach seinem Ableben die bei Google hinterlegten Daten nicht auf unbestimmte Zeit weiter verarbeitet werden, kann hier einstellen, dass das Konto nach einer festzulegenden Zeit der Inaktivität automatisch gelöscht oder einer weiteren, dort hinterlegten Person freigegeben wird.

Recht auf Vergessenwerden: Daten aus Google Suche löschen

Zudem bietet Google Ihnen gemäß dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom 13. Mai 2014 (Az. C‑131/12) die Möglichkeit, Einträge in Verbindung mit Ihrem Namen aus den Google Suchergebnissen zu entfernen. Wir haben zuletzt hier für Sie die Grundsätze des Rechts auf Vergessenwerden zusammengefasst.

Näheres zu den Hintergründen und dem Ablauf des Löschantrags schildert Google hier: https://support.google.com/legal/answer/10769224#.

Zunächst ist Selbsthilfe gefragt

Demnach können (natürliche) Personen, also keine Unternehmen u.ä., die Entfernung ihrer Daten aus Suchergebnissen beantragen. Zunächst soll allerdings von den Nutzern geprüft werden, ob es sich um Inhalte handelt, die Sie selbst über etwaige soziale Netzwerke hochgeladen haben. Im Zweifel solle demnach die Löschung zuerst über die jeweiligen Portale versucht werden. Google liefert dabei direkt auch einen Link zu den Löschbereichen der gängigsten Portale. Würden die Daten bei den Portalen direkt entfernt, wäre damit auch ein Entfernen aus den Suchergebnissen bewirkt. Für den Fall, dass dennoch zumindest über die Suchvorschau (sog. Snippet) eine veraltete Version der Seite mit den eigentlich gelöschten Daten angezeigt werden sollte, bietet Google die Option, das Snippet über ein hauseigenes Tool https://search.google.com/search-console/remove-outdated-content sperren zu lassen.

Den Löschantrag bei Google stellen

Sollte die vorgenannte Methode nicht zum gewünschten Ergebnis führen können oder geführt haben, können Sie sodann über ein Webformular https://reportcontent.google.com/forms/rtbf eine Löschung bei Google beantragen. Neben diversen Angaben zu Ihrer Person sind darin die zu löschenden Daten näher zu bezeichnen.

Insbesondere ist die URL (also die Internetadresse), unter der die Daten zu finden sind, anzugeben. Google liefert gleichzeitig auch eine Anleitung, mit Hilfe derer Sie die passende URL ermitteln können https://support.google.com/websearch/answer/118238.

Sollte sich die Löschanfrage beispielsweise auf ein bestimmtes Bild beziehen, können Sie dieses Bild über https://images.google.com/ aufrufen. Das in den Suchergebnissen angezeigte Bild die Option, das Bild zu teilen. Die dabei ebenfalls angezeigte Internetadresse ist zu kopieren und in das Formular einzutragen.

Etwas einfacher gestaltet sich die Ermittlung der passenden URL bei Webseiten. Diese wird üblicherweise aus der Adressleiste des Browsers übernommen werden können.

Weiterhin sind die Gründe für den Entfernungswunsch anzugeben. Nach Abgabe einer eidesstattlichen Erklärung sowie einer Signatur, kann der Antrag abgeschickt werden.

Wie nutzt Google meine Daten?

Interessant sind die Darstellungen zu der von Google selbst gestellten Frage: „Wie nutzt Google meine Daten?“. Zusammenfasst kann man wenig überraschend sagen: zur Darstellung zielgruppengerechter Werbung. Sei es, um den Nutzer auf für Ihn interessante Angebote hinweisen zu können, oder um unter Einbeziehung des aktuellen Aufenthaltsortes Dienste und Produkte in der unmittelbaren Umgebung aufzeigen zu können.

Dabei betont Google, dass man die persönlichen Daten nicht verkaufe, man die Daten verwende, um bessere Werbung einblenden zu können. Man gebe an Werbetreibende keine Informationen weiter, in denen die persönliche Identität mitgeteilt wird. Es seien nur allgemeine demografische Informationen wie Alter, Geschlecht oder ob jemand beispielsweise reiseinteressiert sei.

Wir hatten uns in der Vergangenheit schon einmal näher mit Googles Geschäftsmodell beschäftigt und Kritikpunkte beim Datenschutz zusammengetragen. Abschließend bleibt daher nur zu sagen, als mündiger Bürger muss jeder selbst entscheiden, welche Dienstleistungen er in der modernen digitalen Welt in Anspruch nehmen möchte und wem er persönliche Daten zur Verfügung stellt. Eine tragfähige Entscheidung setzt aber voraus, einen Überblick darüber zu haben, welche Daten ein Unternehmen von einem gesammelt und gespeichert hat – und die Möglichkeit, eine getroffene Meinung zu ändern und persönlichen Daten auch löschen zu lassen.

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  • Vielen Dank für diesen Beitrag. das hat mir sehr geholfen. Jetzt kann ich alle meine gespeicherten Daten einfach löschen.

  • Gerne hätte ich, dass die alte Homepage meines Vereins, nämlich: [link gelöscht] nicht mehr bei Google angezeigt wird. Hierfür hilft mir Ihre Seite nicht weiter, was mache ich nun?

  • Hmmm… Wenn man das so macht, muss man sich bei Google anmelden, und es wird ein Cookie gesetzt.
    Dieser Artikel ist kontraproduktiv!

  • Ein Familienmitglied hat gerade große Probleme, einen Beitrag, der persönlichkeitsverletzend ist, von Google löschen zu lassen.
    Der Datenschutzbeitrag zu Google war sehr hilfreich. Vielen Dank.

  • Guter Kommentar, wo und wie kann ich überprüfen ob die Daten auch tatsächlich gelöscht sind? Oder sind da evtl. noch Daten vorhanden die ich nicht direkt einsehen kann?

  • Gute Übersicht. Habe allerdings ein Problem, welches (?) nicht angesprochen wird: Suche ich mit google nach meiner webside, so kommt die bekannte Liste mit den Treffern. Unter den gewünschten Treffern kommt allerdings ein Text aus meiner Chronik (die ich niemals frei gegeben habe). Wie kann ich dafür sorgen, dass diese Texte entfernt werden?

  • hallo, ist der artikel noch aktuell?

    • Das Dashboard ist weiterhin ein zentraler Baustein zur Verwaltung Ihrer Daten bei Google. Seit Veröffentlichung des Beitrags vor gut drei Jahren hat sich natürlich das Layout etwas verändert. Auch sind einzelne Punkte hinzugekommen bzw. wurden entfernt.

  • schade, dass es nicht geklappt hat, aber ihre Anleitung ist leider veraltet!
    Weiters kann ich mir nicht vorstellen, dass Google es tatsächlich zulässt, dass jemand wirklich z.B. seine Suchdaten löscht. Wer das zuwege bringt hat einen Orden verdient. Meiner Meinung nach lachen uns die von Google aus, wie blöd wir sind und ernsthaft glauben, dass man seine Daten einfach so löschen kann. Vielleicht können Fachleute, dass mal genauer prüfen, ob die Daten wirklich weg sind.

  • Dieser Beitrag wurde umfassend überarbeitet und neu veröffentlicht.
    Alle vorherigen Kommentare und unsere Antworten beziehen sich auf die alte Version des Beitrags und können daher unter Umständen nicht mehr aktuell sein.

  • Mutige Aussage: „Jeder nutzt Google. Sei es Suchmaschine, Mailprovider oder Navigationssystem und viele mehr.“

    Ich fühle mich nicht angesprochen, ich meide Google und suche und verwende Alternativen (Ja, die gibt es fast immer)…
    Zugegeben: wenn tatsächlich mal unvermeidbar, dann nur anonym… ;-)

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