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IATA: Bald personalisierte Flugticket-Buchung?

IATA: Bald personalisierte Flugticket-Buchung?

Berichten aus der Schweiz zu Folge hat der internationale Airline-Verbund (IATA), einen neuen Vertriebsansatz angekündigt. Die Airlines wollen die Flugticket-Buchung verbundübergreifend personalisieren.

Flugpassagiere sollen ab 2016 ihr persönliches Profil erstellen, u.a. mit Angaben zu Personalien und Reiseverhalten. Auf diese Daten sollen die Fluggesellschaften zugreifen können, um dem Kunden individuelle Angebote für Flugreisen zu unterbreiten und Zusatzdienste anzubieten, die bisher nur direkt bei den Airlines buchbar waren. Datenschützer sind alarmiert.

Befürchtung: Unfaire Preisgestaltung

Der Vorteil laut IATA: Jedem Passagier sollen dank Datenspeicherung passende Produkte offeriert werden. Doch dahinter verbirgt sich das Risiko der Schaffung eines „gläsernen Kunden“. Auch die freie Abrufbarkeit der besten Preise ist gefährdet.

„Wir schauen mit Argusaugen auf diese Entwicklung.“

so Walter Kunz, Geschäftsführer des Reisebüro-Verbands.

Er sieht hierin vor allem die Gefahr, dass bspw. Vielfliegern, bei denen erkennbar ist, dass diese auf bestimmte Flüge angewiesen sind, höhere Preise offeriert werden, als anderen Kunden. Diese Vorwürfe weist die Swiss zurück.

„Der Kunde wird auch künftig immer die Möglichkeit haben, bei Swiss ohne Kundenprofil einen Flug zu buchen.“

so Sprecherin Myriam Ziesack.

Weitere Sorge: Datenschutz

Auch Datenschützer sind alarmiert:

„Es ist eine Blackbox. Niemand weiß, was schlussendlich mit den Daten geschehen soll.“

so Walter Kunz.

Auch Francis Meier, wissenschaftlicher Mitarbeiter des eidgenössischen Datenschützers weist darauf hin:

„Hier reden wir von Millionen von Menschen, die da betroffen wären. Und diese Datensätze wecken Begehrlichkeiten.“

In der Tat: ein solches verbundübergreifendes Vertriebsmodell stellt eine extreme Art der personalisierten Werbung dar, die datenschutzrechtlich bedenkliche Formen personalisierter Kundenansprache wie bspw. das Targeting sogar noch übertreffen könnte. Wie berichtet wird, haben die europäischen Datenschützer das Thema daher bereits auf der Agenda. Wir sind gespannt.

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