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In eigener Sache: Datenschutz macht Schule

In eigener Sache: Datenschutz macht Schule

Wir, die intersoft consulting services AG, haben ein neues, ehrenamtliches Projekt gestartet. In einer Veranstaltungsreihe möchten wir Schülern und Lehrern aus Schulen im Hamburger Umkreis die Themen Datenschutz und Datensicherheit näher bringen. Fazit unserer Pilotveranstaltung: Viele neue Erkenntnisse und einige erstaunte Gesichter.

Bundesregierung will Schulen digital „fit machen“

Im Zuge des diesjährigen IT-Gipfels bekräftigte unsere Bundeskanzlerin die Absicht der Bundesregierung, digitale Bildung innerhalb des Schulsystems zu verankern. Schüler sollen künftig Basics für das Verhalten in der digitalen Welt von klein auf lernen. Zu diesem Zweck wollen Bund und Länder in einem ersten Schritt allen Drittklässlern kostenlos einen Mini-Computer mit dem Namen „Calliope“ zur Verfügung stellen. Bereits im Februar 2017 sollen die Geräte erstmals im Saarland ausgeliefert werden.

Auch das Pilotprojekt einer ersten deutschen „Smart School“ wurde auf dem Gipfel vorgestellt. In den nächsten fünf Jahren soll dieses passende pädagogische Konzepte und Weiterbildungsangebote für Lehrer einer „digitalen Schule“ entwickeln. Dabei hatte die Einrichtung laut golem.de anfangs mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. Das Projekt konnte letztlich nur durch die ehrenamtliche Unterstützung von Unternehmen realisiert werden.

Im Zusammenhang mit dem Thema digitale Bildung werden Datenschutz und Datensicherheit meistens nicht explizit erwähnt, wie es etwa in den Pressemitteilungen der Fall ist. Zu mindestens beschäftigt sich aber das Strategiepapier der Kultusministerkonferenz „Bildung in der digitalen Welt“ mit diesen. Datenschutz und Datensicherheit werden hier meistens im Zusammenhang mit der Verwaltung oder Nutzung von Programmen und Diensten angesprochen. Lediglich an einer Stelle fordert das Papier, dass

„Lehrende durch ihre Kenntnisse über Urheberrecht, Datenschutz und Datensicherheit [in der Lage sein sollen], den Unterricht als sicheren Raum zu gestalten und die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, bewusst und überlegt mit Medien und den eigenen Daten in digitalen Räumen umzugehen und sich der Folgen des eigenen Handelns bewusst zu sein.“

Von diesem Idealzustand sind wir aber noch weit entfernt.

Datenschutz als Schulfach für Kinder

In diesem Beitrag haben wir bereits dargestellt, dass die Themen Datenschutz und Datensicherheit in Schulen oft stiefmütterlich behandelt werden. Und das, obwohl sie in der heutigen Zeit unglaublich wichtig sind.

Unsere Kinder und Jugendlichen wachsen ganz selbstverständlich mit Internet und Smartphone auf. Sie haben einen Facebook-Account, drehen Videos für YouTube und schreiben Nachrichten über WhatsApp oder senden Videobotschaften über SnapChat. Sie sind ständig online.

Welche Gefahren im Internet lauern können und wie sie ihre Daten sinnvoll vor Hackern oder datenhungrigen Apps schützen können, lernen sie oft nicht. Viele Eltern sind mit der Thematik überfordert und die Lehrer ebenso. Diese Lücke möchten wir füllen.

Erstaunte Gesichter

Vergangenen Mittwoch war es nun soweit und wir durften zum ersten Mal unser Wissen an zwei 7. Klassen einer Realschule in Stade weitergeben. Die Schüler sind in dieser Klassenstufe etwa 12 – 14 Jahre alt, so dass uns die altersgerechte Aufbereitung der Themen vor eine gewisse Herausforderung gestellt hat.

Den Einstieg hat unser Vorstandsvorsitzender Thorsten Logemann gemacht und die Schüler sofort mit ein paar Geschichten aus seiner IT-forensischen Arbeit gepackt. Mit der heutigen Technik ist das Knacken eines Passwortes ein Leichtes, für fünf Zeichen aus Kleinbuchstaben und Zahlen braucht eine Brute-Force-Attacke etwa 0,03 Sekunden. Das hat die Schüler erstaunt, genauso wie die Lehrer.

Als er mithilfe einer Spionage-App alle Vorgänge und Aktionen, die auf einem Smartphone ausgeführt wurden, auf seinem Notebook sichtbar machte, war auch der letzte Schüler überzeugt:

„Gebt mir euer Smartphone für 20 Minuten in die Hand und jede WhatsApp-Nachricht und jedes Foto das ihr macht, kommt zuerst zu mir“.

Awareness fängt früh an

Im Anschluss beschäftigten sich die Schüler gruppenweise mit verschiedenen Themen des digitalen Zeitalters und wir besprachen die Ergebnisse gemeinsam.

Dabei haben nicht nur die Schüler, sondern auch wir eine Menge gelernt. Insbesondere, dass unsere Jugendlichen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit aufmerksamer sind als man denkt. Wenn man ein paar Hinweise in die richtige Richtung gibt.

Eine nette Anekdote zum Schluss: Auf die Frage, wer denn sein Smartphone mit PIN oder Passwort schützt, hoben alle die Hand – außer die Lehrerin.

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  • Hervorragende Initiative, sehr zu loben und zu unterstützen! Wenn Sie soweit sind, das auch in andere Bundesländer zu tragen und über ein Netz von Freiwilligen den Inhalt in die Schulen tragen wollen, geben Sie mir bitte Bescheid, ich bin umgehend dabei.

    • Vielen Dank für Ihren positiven Kommentar und Ihr Interesse. Auch wir finden das Thema sehr wichtig und es hat und große Freude bereitet, mit den Schülern über Datenschutz zu sprechen. Sobald wir konkreter Pläne für unser Projekt haben, werden wir weiter berichten.

      • Könnten Sie bitte auf die Live Vorführung mit dem Smartboard näher eingehen. Ich würde dies gerne unseren Schülern zeigen. Wie heißt die App und was muss man machen?

  • Das geht in die Richtung von Datenschutz geht zur Schule (vom BvD eV) oder? Finde ich sehr sinnvoll Kinder und Jugendlichen Medienkompetenz zu vermitteln – dazu gehört auch der Datenschutz. Machen eigentlich die Landesmedienanstalten auch etwas in diese Richtung? Wenn man dann z.B. noch mit „Live-Hacking“-Beispielen aufwarten kann, ist die Aufmerksamkeit groß.

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