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„Siri“ – Apple züchtet sich einen Datenschatz heran

„Siri“ – Apple züchtet sich einen Datenschatz heran

Wie „wired.com“ Ende vergangener Woche berichtete, speichert Apple die über die Spracherkennungssoftware Siri (Speech Interpretation and Recognition Interface) erhaltenen Daten bis zu zwei Jahre auf seinen Servern.

Das Magazin beruft sich dabei auf Aussagen von Apple´s Pressesprecherin Trudy Muller. Damit hat das Unternehmen erstmals Aussagen über die Speicherdauer von Siri-Daten getätigt.

Kritik amerikanischer Verbraucherschützer

Apple betonte zwar, dass die über Siri gewonnenen Daten anonymisiert werden und ausschließlich dem Zweck dienen, Siri kontinuierlich zu verbessern. Das Unternehmen handelte sich dennoch Kritik amerikanischer Verbraucherschützer ein, die die Speicherung als solche sowie insbesondere den Umstand bemängeln, dass Apple die Nutzer nicht ausreichend über die Speicherung informiere. Tatsächlich findet sich ein Hinweis auf die Speicherung der über Siri gewonnen Daten allein unter den Siri-Einstellungen für iPhone und iPad, nicht aber in Apples Privatsphäre-Regeln.

Nutzer wissen Siri´s Komfort zu schätzen

Apple´s Siri wird zukünftig sicherlich noch weiter in den Fokus kritischer Betrachtung rücken. Gegenwärtig dürften Nutzer dem Umgang mit Siri überwiegend arglos gegenüberstehen und sich über den Komfort freuen, den ihnen Siri in Sachen Kommunikation und Organisation beschert. Siri ist zwar nicht die erste und einzige Spracherkennungssoftware auf dem Markt. Tatsächlich – und damit hebt Siri sich von manch anderer Spracherkennungssoftware ab – funktioniert sie aber relativ zuverlässig und vermag das Gesagte zumindest ansatzweise zu interpretieren, Intentionen zu erkennen und Informationen miteinander zu verknüpfen. Siri lernt den Nutzer gewissermaßen kennen, indem es z.B. Termine, Weckzeiten, Erinnerungen einrichtet, seine hinterlegte Lieblingsmusik abspielt und, sobald es die Zuordnung der Kontaktdaten zu Bezugspersonen des Nutzers hat, die richtige Nummer zu wählen weiß.

Datenschutzrechtlicher Sprengstoff

In dieser Stärke liegt gewissermaßen zugleich der datenschutzrechtliche Sprengstoff Siri´s. Es erlaubt ein recht differenziertes Profil des Nutzers zu zeichnen. Gerade repressive Staatsregimes und Strafverfolgungsbehörden dürften sich zunehmend für Siri-Daten interessieren. Insbesondere würde Siri es ermöglichen, Stimmprofile der Nutzer zu erhalten. Siri-Spracheingaben könnten so möglicherweise ein begehrtes Beweismittel für Staatsanwaltschaften werden, die das Stimmprofil zur Identifizierung von Beschuldigten nutzen könnten.

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