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Studie: Datenschutzbedenken verändern Nutzerverhalten

Studie: Datenschutzbedenken verändern Nutzerverhalten

Wie aus einer Studie des Open Source Software Unternehmens Open-Xchange hervorgeht, distanzieren sich immer mehr User von der Nutzung von Online-Services, Apps und sozialer Netzwerke, weil sie Bedenken gegen den Umgang mit ihren personenbezogenen Daten haben.

Umdenken nach NSA-Affäre?

Das Augenmerk der Studie lag darauf, in einem Querschnitt mit Blick auf Deutschland, Großbritannien und die USA zu untersuchen, ob die in den vergangenen 18 Monaten medial präsent gewordenen Enthüllungen im Rahmen der NSA-Affäre zu einem restriktiveren Nutzerverhalten bei Online-Medien geführt haben.

Insbesondere Nutzer aus Deutschland wenden sich ab

Im Auftrag von Open-Xchange hat ein unabhängiges Forschungsunternehmen dazu im vergangenen November 3000 Internetnutzer – jeweils 1000 Nutzer pro untersuchtem Land – befragt.

Ergebnis der Befragung ist, dass eher Nutzer aus Deutschland und Großbritannien ihre Accounts bei Online-Diensten, Apps und sozialen Netzwerken nicht mehr nutzen bzw. gelöscht haben. Insbesondere Nutzer aus Deutschland (35,5 % der Befragten) gaben an, zumindest einen Online-Dienst aus Datenschutzbedenken nicht mehr zu nutzen. Im Gegensatz hierzu gaben dies lediglich 13 % der befragten Nutzer aus den USA an. In Großbritannien sollen es 18 % der Befragten gewesen sein.

Hauptsächlich Facebook von der Ablehnung betroffen

Betroffen ist in allen drei befragten Ländern hauptsächlich das soziale Netzwerk Facebook, von dem sich die Nutzer abgewendet haben – auch hier kam die größte Ablehnung aus Deutschland.

Weitergabe von Daten am kritischsten beurteilt

Die Bedenken der Nutzer beziehen sich hauptsächlich darauf, dass ihre Daten an Dritte zu Zwecken der Profilbildung weitergegeben werden könnten. Auch eine Manipulation von Datenbeständen, um Stimmung und Verhalten der Nutzer zu beeinflussen wird von den Befragten befürchtet.

Am kritischsten sahen die befragten Nutzer (54 %) indes Kooperationen der Internet-Dienstleister mit Nachrichtendiensten und der Polizei, im Rahmen derer Inhalte von E-Mails, privaten Chats o.ä. an diese weitergegeben werden.

Die gesamte Studie kann hier abgerufen werden.

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  • Leider leider überwiegt in meinem Bekanntenkreis noch immer der Gedanke „Von mir aus kann ruhig jeder alles Wissen, ich habe nichts zu verbergen“ oder „Wenn dadurch Anschläge verhindert werden ist es mir lieber dass es eine gewisse Transparenz gibt“.

    Da bleiben leider auch die sinnigen Argumentationen für den Datenschutz ohne Erfolg… traurig.

    • Vielleicht öffnet ihnen ja das die Augen ein wenig:
      https://www.youtube.com/watch?v=qGvZveB1osw

    • Hallo UserOne,

      versuchen Sie, persönliche Betroffenheit in Ihrem sozialen Umfeld herzustellen. Die Leute können so lange behaupten, sie hätten „nichts zu verbergen“, bis sie selbst Überwachung, Kontrolle und Generalverdacht am eigenen Leib deutlich und nachteilig zu spüren bekommen.

      Versuchen Sie rhetorisch etwas in der Art, wie ich es hier zitiere:

      #1:
      „Schlagen Sie Ihre Frau (oder Ihren Mann)? Schlagen Sie Ihre Kinder?

      Was haben Sie gegen Kameras in Ihrem Haus (oder in Ihrer Wohnung)? Was haben Sie gegen Kameras in Ihrem Schlafzimmer, Kinderzimmer und Bad?

      Wie können wir wissen, dass Sie unschuldig sind? Beweisen Sie, dass Sie unschuldig sind und Ihre Familie nicht schlagen! Beweisen Sie es! Sie sind verdächtig! Sie stehen unter Generalverdacht! Nur wenn Sie Beweise für Ihre Unschuld vorlegen, werden wir Ihnen vorerst glauben.

      Was haben Sie zu verbergen? Warum tragen Sie Kleidung? Verstecken Sie Drogen unter Ihrer Jacke? Verstecken Sie ein Messer unter Ihrem Pullover? Warum schließen Sie Ihre Tür ab? Warum haben Sie Gardinen? Was wollen Sie Ihren Nachbarn verheimlichen? Schlagen Sie Ihre Kinder? Warum haben Sie Passwörter für Email-Accounts und Handy? Tauschen Sie Kinderpornos? Zeigen Sie Ihrem Arbeitgeber Krankenakte und Kontoauszüge! Oder sind Sie wegen Krankheit und Schulden eine unzuverlässige Arbeitskraft?“

      #2:
      „Jedes Jahr sterben Tausende Menschen an multiresistenten Krankenhauskeimen. Waren Sie schonmal im Krankenhaus? Die Regierung sagt, sie will alles tun, um Sie vor Terroranschlägen zu schützen. Warum tut die Regierung aber nicht alles, um Sie vor multiresistenten Krankenhauskeimen zu schützen?

      Das Risiko, im Krankenhaus an Killerkeimen zu sterben, ist extrem größer, als durch Gewaltverbrechen (inkl. Terroranschläge) zu sterben. Mehr Geld für mehr Personal mit mehr Zeit für mehr Hygiene gibt es angeblich nicht. Da wird an der Sicherheit der Menschen gespart. Für Überwachung von Millionen unschuldigen Bürgern ist hingegen immer genug Geld für immer mehr Überwachungssysteme vorhanden.

      Warum lässt die Regierung jedes Jahr Tausende Menschen in Krankenhäusern an Killerkeimen sterben?“

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