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Daten(schutz) im Wandel der Mobilität

Daten(schutz) im Wandel der Mobilität

Die in weiten Teilen der Welt durch das Auto geprägte Mobilität unserer Tage und die Art und Weise damit Geld zu verdienen, erfährt gerade einen grundlegenden Wandel. Deutsche Autohersteller sehen sich dabei unter Zugzwang. Welche Rolle spielen unsere Daten dabei?

Neue Geschäftsmodelle der Automobilindustrie

Die Automobilindustrie hatte es hierzulande mit Sicherheit schon mal einfacher. Im Angesicht von Dieselskandal und verschlafener Umstellung auf alternative Antriebstechnologien sehen sich die deutschen Autobauer zunehmend unter Innovationszwang, um sich gegen die internationale Konkurrenz zu behaupten.

Die Automobilindustrie hat erkannt, dass es heute nicht mehr ausreicht Autos zu bauen und zu verkaufen. Gerade in Großstädten sind die Mobilitätsmodelle zu zahlreich geworden. Der moderne Großstädter hat keine Lust auf ewige Parkplatzsuche und hohe Anschaffungs- und Fixkosten für ein eigenes Auto. Vermehrt steigen die Menschen auf Alternativen wie Carsharing oder Mitfahrdienste um. Um den Anschluss an die hier bereits erfolgreich agierenden Anbieter wie Uber nicht zu verlieren, drängen die etablierten Autohersteller vermehrt in diese Märkte.

Ab April 2019 bietet Volkswagen in Hamburg seinen per App buchbaren Sammeltaxi-Fahrdienst MOIA an. Im zweiten Quartal soll in Berlin das auf Elektroautos setzende Carsharing-Angebot „We Share“ hinzukommen. Auch BMW und Daimler bleiben nicht untätig und vereinen ihre Mobilitätsdienste Car2Go (Daimler) und DriveNow (BMW) zu einem Komplettangebot.

Nicht nur die deutschen Autokonzerne werden tätig. So stieg Toyota im vergangenen Sommer beim südostasiatischen Fahrdienstanbieter Grab mit ein.

Daten als neue Geldquelle

Erfolg und Gewinn hängen in der Branche also nicht mehr allein von der Anzahl verkaufter Autos ab. Die Wertschöpfungskette breitet sich immer weiter aus, von der Entwicklung von Software für die zunehmend autonom fahrenden Fahrzeuge über den Betrieb der Fahrdienstflotten bis hin zu Onlinediensten für die Nutzer.

Hier bietet es sich an, die mittlerweile viel zitierte Redewendung

„Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts“

ein weiteres Mal zu bemühen.

Denn wie viel Gewinn am Ende eingefahren wird, hängt in überwiegenden Teilen davon ab, wie viele Daten von wie vielen Nutzern gesammelt und ausgewertet werden können. Auf Grundlage der Daten können dann Vorlieben der Nutzer abgeleitet und die Angebote darauf zugeschnitten werden. Eine wichtige Aufgabe kommt dabei den zugehörigen Apps der Anbieter zu, die viele weitere Vermarktungsmöglichkeiten bieten.

Dass ganze Geschäftsmodelle auf der Sammlung von Daten beruhen, ist seit Beginn des Internetzeitalters und der Ära Google & Co keine Überraschung mehr. Neu ist, dass sich auch die großen Autokonzerne nicht mehr dagegen verwehren können, um am Markt zu bestehen. Damit wachsen weitere Global Player in Sachen Datensammelwut heran.

Daten(schutz) im vernetzten und autonomen Auto

Dass beim Autofahren personenbezogene Daten erhoben werden ist allerdings nicht komplett neu.

Welche datenschutzrechtlichen Probleme beim Thema Carsharing auftreten können, haben wir bereits in einem früheren Artikel beleuchtet. Problematisch ist hier vor allem das sekundengenau mögliche Tracking der Fahrzeuge.

Doch auch im althergebracht verkauften Auto spielen oftmals personenbezogene Daten der Autofahrer eine immer größere Rolle. Fahrzeuge sind heute mehr und mehr vernetzt. Auch teil- und hochautomatisiertes Fahren ist schon keine Zukunftsmusik mehr. Auch hier sind datenschutzrechtliche Fragestellungen relevant.

Diese Fragestellungen haben bereits zum Teil Eingang in die Gesetzgebung erhalten. So ist im Straßenverkehrsgesetz seit Juni 2017 zumindest das teilautonome Fahren erlaubt und sieht zum Beispiel eine Speicherungsmöglichkeit von Daten vor, die vornehmlich den Behörden zur Ahndung von Verkehrsverstößen zugänglich gemacht werden sollen. Wer Zugriff auf solche für die Aufklärung von Verkehrsunfällen relevante Daten bekommt (Hersteller und/oder Versicherer), ist eine weitere Streitfrage, die das autonome Fahren bereits jetzt aufwirft. Mit fortschreitender Autonomie der Fahrzeuge werden die Fragestellungen aus datenschutzrechtlicher Sicht mit Sicherheit nicht weniger werden.

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