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Internet der Dinge meets Lifestyle 2.0 – eine Fortsetzung

Internet der Dinge meets Lifestyle 2.0 – eine Fortsetzung

Es ist ein grauer Montagmorgen. Die Datenschutzwelt schlummert noch ein wenig vor sich hin, ganz im Gegensatz zum Nieselregen, der einen auf dem Weg ins Büro begleitet. Die Gesamtumstände sprechen nicht gerade für überschäumende Laune. Wie kann man also besser auf Touren kommen, als beim Stöbern nach vermeintlich nützlichen Gadgets aus der wundervollen Welt des IoT (Internet of Things). Fast zwei Jahre nach dem letzten Artikel hierzu, ist es an der Zeit für eine Fortsetzung.

Rapunzel, lass dein Haar herunter!

Aber bitte nur, wenn du es auch ausreichend gepflegt hast! So krauses, struppiges Gewächs mag ja keiner gerne anfassen. Neben drölfzig Shampoo- und Pflegespülungskurenfläschchen gibt es hier mittlerweile für die Frau von Welt auch eine smarte Lösung.

Der Kérastase Hair Coach Powered by Withings (im Kern daher eine Kooperation zwischen Nokia und L’Oreal) bringt das Bürsten der Haare auf ein neues Level, denn das Gerät hat gefühlt mehr Sensoren als eine handelsübliche Smartwatch: Das Sensoren-Paket des Hair Coachs umfasst etwa ein Mikrofon, das die Geräusche während des Kämmens aufnimmt, um die Haarqualität analysieren zu können. Spliss klingt doch echt anders als eine gesunde Mähne – sowas weiß man doch!? Zudem gibt einen 3-Achsen-Kraftsensor, Beschleunigungsmesser und Gyroskop. Sie registrieren den Druck, der beim Kämmen ausgeübt wird, zählen die Bürstenstriche und erkennen, in welche Richtung gekämmt wird. Wer zu doll bürstet, bekommt direkt ein haptisches Feedback.

Mit der passenden App können auch Wetterfaktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, UV-Werte und Windstärke mit einbezogen werden. Ein hervorragendes Beispiel, wie man mit technischem Schnickschnack vom Bürsten zu Rocket Science kommt.

Sommerfigur wird im Winter gemacht!

Wer seinen Winterspeck schlicht nur in Frühlingsrollen verwandelt hat, dem ist möglicherweise hiermit geholfen. Ein klassischer Werbeslogan verspricht hier

„Eat slowly, lose weight, feel great!“

Sich großartig fühlen? Bitte gerne, immer her damit! Alles, was man dafür zu brauchen scheint, ist die HAPIfork – eine smarte Gabel. Sie bietet dem Essenden die Möglichkeit, immer zur richtigen Zeit zu essen, dabei die passende Geschwindigkeit einzuhalten (schon Mutti hat ja immer gesagt, dass man nicht so schlingen soll…!), man kann ein passendes Coaching Programm dazu wählen und natürlich auch den Support durch die passende Community erhalten. So kann die ganze Welt, deinen Essensfortschritt mit verfolgen. Einfach nur: wow.

Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort

Wer kennt es nicht: das Foodbaby – doch hier gibt es die Soforthilfe! Wir bleiben noch kurz im Bereich des Essens. Wenn man nämlich all die Warnungen seiner smarten Gabel vernachlässigt hat und beim Mittagessen wieder so richtig zugeschlagen hat, dann kann es schon mal sein, dass sich Bäuchlein und Passform der Hose nicht mehr ganz so gut vertragen. Damit es nach der Mittagspause nicht so unangenehm am Bauch drückt kann der WELT weiterhelfen. Es ist ein

„naturally belt, but better“

Stylish und nützlich zugleich sorgt er dafür, dass kein Unwohlsein aufkommt, denn er passt sich sowohl an die Körperhaltung als auch Bauchumfang an. Manuelles Verstellen der Gürtelschnalle ist auch so last season…! Neben einer passenden App gibt es auch Funktionen wie etwa Schritte zählen oder einen Vibrationsalarm, wenn man sich länger nicht bewegt hat. Möglicherweise unterstützt der Gürtel die Diätpläne auch in eher ungewollter Weise, denn derzeit kostet das gute Stück schlappe 250 $ bei Amazon. Damit ist das Essensgeld für einige Zeit woanders investiert.

Und wenn nichts mehr hilft, hilft nur noch…

… das NoPhone. Ich muss zugeben, auch dieses Gadget gibt es schon länger, aber es ist an mir vorbeigegangen. Das NoPhone kann wirklich nichts und ist somit das Anti-IoT-Gadget und wohl das beste Gadget, für alle, die die Schnauze voll haben von diesem Technik-Krimskrams. Es hat kein Betriebssystem, keinen Akku, keine Möglichkeit, sich mit dem Internet zu verbinden. Das sorgt aber auch dafür, dass nervige Updates, um Sicherheitslücken zu beheben, entfallen, man nie ein Ladekabel oder eine Powerbank dabeihaben muss, weil der Akku schon nach kurzer Zeit auf Grund der dauerhaften Nutzung schwach geworden ist und ja – man kann auch nicht ausgespäht werden.

Zur Beruhigung: Selfies sind möglich, da es eine Variante des NoPhones gibt, bei der vorne ein Spiegel angebracht ist. Die New Yorker Erfinder haben das Projekt ins Leben gerufen, weil sie es traurig fanden, wie viele Pärchen beim gemeinsamen Candle-Light-Dinner weniger von der Candle als vom Displaylicht angestrahlt wurden. Neben dem satirischen Charakter soll das NoPhone aber auch Smartphone-Abhängigen helfen, sich von ihrer Sucht zu befreien, indem sie zwar die Funktionen des Gerätes nicht nutzen können, aber weiterhin das Gefühl haben, ein Smartphone in der Hand zu halten. Ein Träumchen, oder?

Alles olle Kamellen?

Warum überhaupt eine Fortsetzung des Artikels aus dem Jahr 2017? Ist da nicht schon alles zu gesagt? Ja, natürlich nicht. Wenn man sich länger in der Welt des Datenschutzes und der IT-Sicherheit bewegt, lernt man schnell, dass man nicht oft genug die gleichen Sachen immer wieder erzählen kann. Dass Erfindungen aus dem Bereich des IoT besonders gefahrgeneigt sind, zeigt auch eine Studie des Unternehmens 4IQ. Demnach gab es im Jahr 2018 12.449 bestätigte Datendiebstähle – eine Erhöhung zum Vorjahr um 424 Prozent. Das Unternehmen warnt daher vor allem vor einer Zunahme von identitätsbasierten Angriffen als Folge der großen Menge verfügbarer Personendaten. Gerade die Gadgets aus dem Bereich des IoT sind dankbare Schwachstellen für Angreifer, da sie oftmals nur unzureichend gesichert sind. Eine Einschränkung von Datenverlusten ist hier kaum möglich, da Maßnahmen wie etwa die Aktivierung einer Mehrschritt-Authentifizierung oder die Nutzung von Passwortmanagern bei diesen Anwendungen nicht vorgesehen sind.

Daher gilt auch hier wieder der Schlusssatz aus dem letzten Artikel: Bei aller Liebe für technische Spielerein sollte beim Internet der Dinge ein gesundes Maß zwischen Risiko und Nutzen gewahrt werden.

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